Als Director Exterior Design bei Mercedes-Benz ist Robert Lesnik für das Design des Concept EQG verantwortlich. Im Interview verrät er exklusiv, was das Projekt für ihn so spannend machte.
"Der 'G' ist und bleibt etwas Einzigartiges."
Die Tradition wahren, gleichzeitig aber in Richtung Zukunft weisen: Was sind die besonderen Herausforderungen bei einem Projekt wie dem Concept EQG? Wie gelingt der Spagat zwischen diesen scheinbar gegensätzlichen Anforderungen?
Auch wenn es simpel aussieht, ist das Design der G-Klasse sehr komplex. Das ist der Trick von Design-Ikonen. Der „G“ ist und bleibt etwas Einzigartiges. Das musst du pflegen. Deswegen war ganz klar, dass wir sehr behutsam vorgehen mussten beim Concept EQG. Das Auto hat ganz coole, fast digitale Details.
Wird sich die vollelektrische G-Klasse künftig in ihrer Formensprache in Richtung des „One Bow“-Designs der Mercedes-EQ Modelle entwickeln? Oder muss das Kantige beim „G“ erhalten bleiben?
Das Kantige muss bleiben. Ansonsten müssten wir uns einen anderen Namen ausdenken, denn sie wäre nicht mehr als „G“ zu identifizieren. Andere Marken schauen neidisch auf Mercedes, weil wir so viele Design-Ikonen im Portfolio haben. Wenn man vor über 100 Jahren das Auto erfunden hat, dann kommt da halt schon was zusammen im Laufe der Zeit. Dazu zählt eben auch die G-Klasse. Und was macht die vor allem aus? Die Form! Das ist ein Auto, deren Silhouette jedes Kind bereits im Kindergarten zeichnen kann. Wir haben überhaupt keine Intention, diese Design-Ikone in Frage zu stellen. Der Slogan „Stronger than time“ kommt ja nicht von ungefähr, „G“ ist „G“.